Ein Leben ohne Hunger
Erstellt von r.ehlers am Samstag 20. September 2014
Während er schon nach 14 Tagen stirbt, wenn er nichts trinkt, stirbt der Mensch erst, wenn er sechs Wochen lang nichts isst. Hätten die Überlebenden bei dem Flugzeugabsturz in den Hochanden, die erst nach 3 Monaten gefunden werden konnten, sich nicht überwunden und das gefrorene Fleisch der beim Unfall getöteten Passagiere gegessen, hätte keiner von ihnen lebend gerettet werden können.
-de.wikipedia.de-
Welthunger
Knappheit an Lebensmitteln und beißender Hunger sind für ein Drittel der Menschheit, die sich bereits zu den Sternen aufschwingt, trauriger Alltag. Millionen sterben jedes Jahr aus Mangel an Nahrung. Dabei ist der Tod durch Verhungern einer der schmerzhaftesten Wege, sich aus der Welt zu verabschieden. Ein weiteres Drittel der Menschheit – besonders wir hier in Europa und in Noramerka – wird vom global herrschenden Wirtschaftssystem ohne Rücksicht darauf, dass ihnen diese Mast gesundheitlich schadet, massiv zum immer stärkeren Konsum von Lebensmitteln verleitet. Geht man ins Detail sieht man viele weitere Ungereimtheiten in der Versorgung der Menschen mit der nötigen Nahrung, beispielweise die Verseuchung der Äcker und die Verwendung gesundheitsschädlicher Substanzen in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie. Was ist das nur für eine schlimme Welt, in der wir leben?!
Von denen, die genug zu essen kriegen, muss eigentlich keiner hungern. Und doch begleitet der Hunger täglich fast alle Menschen, ob sie in der Lage sind, ihn gleich zu stillen oder nicht. Der Hunger ist nämlich nicht zwingend da, wo das Essen knapp ist. Er ist ein biochemisches hormonelles Phänomen.
Seit meiner frühen Jugend höre ich in vielen Gesprächen die Meinung, dass jeder Mensch doch einen Glauben haben müsste. Aber ist das richtig, dass sich jeder Mensch aus der eigenen Unzulänglichkeit heraus die Welt und seinen Ort in ihr auf die eine oder andere Weise erklären muss – auch wenn ihm bewusst ist, dass das niemals objektiv gesichert werden kann?
Ähnlich ist das mit dem Hunger. Da höre ich immer wieder, dass der Hunger ein lebensnotwendiges Phänomen sei. Man dürfe das Hungergefühl daher nicht auf Dauer unterdrücken. Aber ist das auch richtig, dass der Mensch nur isst, wenn er Hunger hat?
Richtig ist schon, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass ihre Wesen hungrig nach dem Essen sind, wenn sie lange nichts gegessen haben. Menschen, die jeden Tag ihres Lebens reichlich essen, entwickeln gar keine Hungergefühle. Vielen stark Übergewichtigen geht es so. Vielleicht essen sie so oft weil sie Angst vor dem Hunger haben. Aber andere psychische Motive drängen viel stärker zum Essen wie:
- die guten und die schlechten Gewohnheiten
- die Freude am Essen
- die Lust auf Geschmackserlebnisse
- die Freude an verfeinerter Esskultur
- die Suche nach Lebensfreude
- der Frust wegen fehlender Lebensfreude
- die Langeweile.
Daneben gibt es eine Reihe von Gewebshormonen und Botenstoffen, die Hungergefühle auslösen wie Glukose, Glutamat, Ghrelin (über das Wachstumshormon) und Hormone wie Leptin und -an vorderster Stelle- das Esskontrollhormon Serotonin.
Also ist sicher: Man kann sehr gut ganz ohne Hunger leben!
Meine persönliche Erfahrung aus 14 Jahren, in denen ich täglich bewusst alle gangbaren Wege zum körpereigenen Aufbau von Serotonin nutze, beweist das eindeutig. Obwohl ich morgens nur meine kleine Aminas-Portion esse und dann bis in den frühen Abend hinein gar nichts, erlebe ich seither niemals ein Hungergefühl. Mir knurrt nicht einmal der Magen, wenn am Abend mal meine einzige große Mahlzeit des Tages zufällig wegfällt, weil was dazwischen kommt. Selbst wenn ich dann ohne jedes Essen zu Bett gehe, stehe ich am Morgen ganz ohne Hungergefühl auf.
Das sichere Wissen, dass man das Hungergefühl beherrscht, stellt sich nach der Erfahrung, die alle machen, die regelmäßig jeden Tag einen Löffel nativer Kost zu sich nehmen, seltsamer Weise nicht gleich am ersten Tag der Umstellung ein, wie das aber bei den Heißhungerattacken zu beobachten ist. Die allgemeine Hungerkontrolle muss wohl auch erst die Oberhand gewinnen über die vielen Momente, die psychisch zum Essen verleiten.